Zusammenfassung:
Die Verletzungen im Tennissport haben in den letzten zwei Jahrzehnten ständig zugenommen.
Da ein Großteil dieser Verletzungen die untere Extremität betrifft, sollen in dieser
Arbeit innere und äußere biomechanische Belastungsparameter bei tennisspezifischen
Bewegungen dargestellt werden. Der Belastung des oberen Sprunggelenkes - als besonders
gefährdetes Gelenk - sowie der Dorsal- und Plantarflexoren des Fußes gilt besonderes
Interesse. Es wird aufgezeigt, in welchem Maße die Belastung vom Tennisbelag abhängt
und inwieweit die Auswahl der Tennisschuhe Einfluß darauf hat. Darüber hinaus erweist
sich die Technik des Fußaufsatzes als belastungsbeeinflussende Größe. Insgesamt wird
deutlich, daß Granulatböden das obere Sprunggelenk geringer belasten als ein Filzboden
und daß die Belastung bei Rückfußspielern geringer ist als bei Vorfußspielern. Aus
biomechanischer Sicht kann als wichtigstes Ergebnis formuliert werden, daß es zur
Beurteilung der Belastung des oberen Sprunggelenkes nicht ausreicht, äußere Belastungsparameter
wie Bodenreaktionskräfte zu bestimmen; denn trotz ähnlicher vertikaler Bodenreaktionskräfte
bei zwei verschiedenen Bewegungsformen kann beispielsweise die Gelenkkraft des oberen
Sprunggelenkes sehr unterschiedlich sein. Erst mit der Berechnung innerer Belastungsparameter
erhält man so eine hinreichende Information über die Belastung einzelner Körpersysteme.
Abstract
The permanently increasing number of injuries in tennis, which are mainly located
at the lower extremity, indicates that the internal load e. g. applicated to the ankle
during certain movements might be a critical factor. In the present study the relationship
between calculated ankle load and muscle forces appearing during tennis techniques
performed in a laboratorial setup and some varying parameters such as playing surface,
footwear and individual differences in movement structure were investigated. It could
be shown that on a felt tennis floor due to its frictional characteristics the midfootstriking
subject produced the highest ankle load, while the heelstriking technique reduces
the load as well as the change of the playing surface to a floor with loose granulate.
In addition it should be considered that external forces (e.g. gained from a force
plate) must not be used as predictors for internal load. The presented data show that
the model-aided load calculation (MALC) from two trials with similar ground reaction
forces leads to completely different values of e. g. the ankle-joint force.